Angst vor RHD/RHD2 - Impfen, aber wie?
In den letzten Wochen und Monaten kursieren nicht nur im Internet, sondern auch in den restlichen Medien, immer wieder "Schreckensberichte" über das so genannte "RHD-Virus" (Rabbit Haemorrhagic Disease = "Chinaseuche").
Dass es RHD gibt und dass dies eine ganz furchtbare Erkrankung ist, die jedes unserer Langohren theoretisch treffen kann, ist schon lange bekannt. Doch besondere Angst macht den Haltern gerade in jüngster Zeit eine mutierte Variante des RHDV, nämlich der RHDV2. Erstmals 2010 in Frankreich aufgetreten hat er nun längst auch Deutschland erreicht und schon einigen Kaninchen das Leben gekostet.
Doch wie können wir unsere Hausgenossen am Besten schützen?
Es existieren derzeit verschiedene RHD-Impfstoffe, über deren Wirksamkeit oder Nicht-Wirksamkeit sich die Gelehrten streiten und die Geister scheiden. Die Angst vor dem mutierten RHDV2 ist unter den Haltern allgemein so groß, dass sie eine ausgiebige Impfdebatte über die Vor- und Nachteile, sowie die Sinnhaftigkeit einzelner Impfstoffe, ausgelöst hat.
Grundsätzlich existieren so genannte Einzelimpfstoffe (z.B. Cunivak RHD, RikiVacc RHD,...) und Kombinationsimpfstoffe (z.B. Nobivac Myxo+RHD, Cunivak Myxo+RHD,...). Am weitesten verbreitet sind derzeit die Impfungen mit Impfstoffen von Cunivak und Nobivac. Als der neue Kombinationsimpfstoff von Nobivac 2011 auf den Markt kam, haben viele Halter angefangen ihre Kaninchen auf eben diesen Impfstoff umzustellen, da er einen entscheidenden, ethischen Vorteil bietet: der RHD-Teil wird nicht - wie bei allen anderen Impfstoffen auf dem Markt - aus infizierten Kaninchenlebern gewonnen, sondern wird in den Myxomatosevirus impliziert. Dadurch müssen für die Produktion dieses Impfstoffes keine Versuchskaninchen sterben. Die Impfintervalle verlängerten sich zudem von zweimal jährlich (mit z.B. Cunivak RHD) auf einmal jährlich.
In der aktuellen Debatte ist es nun so, dass sehr viele Halter aus Angst vor einer RHDV2-Infektion wieder auf den Einzelimpfstoff Cunivak RHD umschwenken, da sich die Firma IDT (Hersteller von Cunivak) diesen Impfstoff hat neu patentieren lassen für einen angebliche Schutz vor RHDV2, die kein anderer Impfstoff leisten können soll. Allerdings beruht diese "Neuzulassung" auf einer Ministudie über vier Wochen, in der mit einer zweimaligen Boosterung im Abstand von zwei Wochen eine 92%ige Wirksamkeit durch die Herstellung einer scheinbaren Kreuzimmunität bestätigt werden konnte. Bekannt ist jedoch, dass Antikörperspiegel deutlich später beginnen abzufallen und man so keine ausreichende Aussage über die Wirksamkeit des Impfstoffes nach den getesteten vier Wochen machen kann. Vom Kombinationswirkstoff Nobivac Myxo+RHD wird vielerorts behauptet, er wirke nicht gegen den RHDV2, was aber in keiner Studie konkret bewiesen wurde.
Das Fazit aus diesen Erkenntnissen sollte sein, dass die RHD-Impfung - egal mit welchem Impfstoff - auf jeden Fall weiterhin angezeigt ist und empfohlen werden kann. Der Schutz gegen RHDV1 ist schon sehr viel wert und eine sich eventuell aufbauende Kreuzimmunität gegen RHDV2 ist theoretisch möglich und kann zusätzlich schützen. Wie aussagekräftig jeder Halter die Studie der IDT bewertet, sollte dieser in Beratung mit seinem Tierarzt selbst entscheiden.
Wichtig zu wissen ist weiterhin, dass es derzeit in Frankreich einen zugelassenen Impfstoff gegen RHDV2 gibt, welcher mit Ausnahmegenehmigung durch das Veterinäramt auch nach Deutschland importiert und verimpft werden darf. Die Wirksamkeit wurde nachgewiesen. Allerdings steht dieser Impfstoff derzeit noch nicht in Einzeldosen zur Verfügung, es muss also eine große Menge des Impfstoffs abgenommen werden, was sich häufig nur für große Bestände, z.B. in Pflegestellen lohnt.
Mit Glück ist der Impfstoff jedoch Ende des Jahres auch in Deutschland in Einzeldosen verfügbar und zugelassen. Solange können wir uns nur mit den Alternativen behelfen.
Hier noch entsprechende Informationsmöglichkeiten als Download zur eigenen Meinungsbildung:
Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
Cunivak RHD-Impfstoff
Neue RHD-Form (auf französisch!)
Le Minor: RHD (auf französisch!)
Dass es RHD gibt und dass dies eine ganz furchtbare Erkrankung ist, die jedes unserer Langohren theoretisch treffen kann, ist schon lange bekannt. Doch besondere Angst macht den Haltern gerade in jüngster Zeit eine mutierte Variante des RHDV, nämlich der RHDV2. Erstmals 2010 in Frankreich aufgetreten hat er nun längst auch Deutschland erreicht und schon einigen Kaninchen das Leben gekostet.
Doch wie können wir unsere Hausgenossen am Besten schützen?
Es existieren derzeit verschiedene RHD-Impfstoffe, über deren Wirksamkeit oder Nicht-Wirksamkeit sich die Gelehrten streiten und die Geister scheiden. Die Angst vor dem mutierten RHDV2 ist unter den Haltern allgemein so groß, dass sie eine ausgiebige Impfdebatte über die Vor- und Nachteile, sowie die Sinnhaftigkeit einzelner Impfstoffe, ausgelöst hat.
Grundsätzlich existieren so genannte Einzelimpfstoffe (z.B. Cunivak RHD, RikiVacc RHD,...) und Kombinationsimpfstoffe (z.B. Nobivac Myxo+RHD, Cunivak Myxo+RHD,...). Am weitesten verbreitet sind derzeit die Impfungen mit Impfstoffen von Cunivak und Nobivac. Als der neue Kombinationsimpfstoff von Nobivac 2011 auf den Markt kam, haben viele Halter angefangen ihre Kaninchen auf eben diesen Impfstoff umzustellen, da er einen entscheidenden, ethischen Vorteil bietet: der RHD-Teil wird nicht - wie bei allen anderen Impfstoffen auf dem Markt - aus infizierten Kaninchenlebern gewonnen, sondern wird in den Myxomatosevirus impliziert. Dadurch müssen für die Produktion dieses Impfstoffes keine Versuchskaninchen sterben. Die Impfintervalle verlängerten sich zudem von zweimal jährlich (mit z.B. Cunivak RHD) auf einmal jährlich.
In der aktuellen Debatte ist es nun so, dass sehr viele Halter aus Angst vor einer RHDV2-Infektion wieder auf den Einzelimpfstoff Cunivak RHD umschwenken, da sich die Firma IDT (Hersteller von Cunivak) diesen Impfstoff hat neu patentieren lassen für einen angebliche Schutz vor RHDV2, die kein anderer Impfstoff leisten können soll. Allerdings beruht diese "Neuzulassung" auf einer Ministudie über vier Wochen, in der mit einer zweimaligen Boosterung im Abstand von zwei Wochen eine 92%ige Wirksamkeit durch die Herstellung einer scheinbaren Kreuzimmunität bestätigt werden konnte. Bekannt ist jedoch, dass Antikörperspiegel deutlich später beginnen abzufallen und man so keine ausreichende Aussage über die Wirksamkeit des Impfstoffes nach den getesteten vier Wochen machen kann. Vom Kombinationswirkstoff Nobivac Myxo+RHD wird vielerorts behauptet, er wirke nicht gegen den RHDV2, was aber in keiner Studie konkret bewiesen wurde.
Das Fazit aus diesen Erkenntnissen sollte sein, dass die RHD-Impfung - egal mit welchem Impfstoff - auf jeden Fall weiterhin angezeigt ist und empfohlen werden kann. Der Schutz gegen RHDV1 ist schon sehr viel wert und eine sich eventuell aufbauende Kreuzimmunität gegen RHDV2 ist theoretisch möglich und kann zusätzlich schützen. Wie aussagekräftig jeder Halter die Studie der IDT bewertet, sollte dieser in Beratung mit seinem Tierarzt selbst entscheiden.
Wichtig zu wissen ist weiterhin, dass es derzeit in Frankreich einen zugelassenen Impfstoff gegen RHDV2 gibt, welcher mit Ausnahmegenehmigung durch das Veterinäramt auch nach Deutschland importiert und verimpft werden darf. Die Wirksamkeit wurde nachgewiesen. Allerdings steht dieser Impfstoff derzeit noch nicht in Einzeldosen zur Verfügung, es muss also eine große Menge des Impfstoffs abgenommen werden, was sich häufig nur für große Bestände, z.B. in Pflegestellen lohnt.
Mit Glück ist der Impfstoff jedoch Ende des Jahres auch in Deutschland in Einzeldosen verfügbar und zugelassen. Solange können wir uns nur mit den Alternativen behelfen.
Hier noch entsprechende Informationsmöglichkeiten als Download zur eigenen Meinungsbildung:
Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
Cunivak RHD-Impfstoff
Neue RHD-Form (auf französisch!)
Le Minor: RHD (auf französisch!)