Newsletter des Kaninchenschutz e.V. - April 2016

Der Blick über den Tellerrand führte uns zu einem unserer aktiven Mitglieder, die auch in einem anderen Tierschutzverein aktiv ist - bei der Deguhilfe Süd e.V.
Im Interview erklärt Sabine G., was ihre Vereinsarbeit ausmacht.

Degus? Was sind denn das für Tierchen?

Degus sind sehr agile Nagetiere, die aus Chile stammen. Es handelt sich um äußerst soziale Tiere, die sich in in kleinen Gruppen am wohlsten fühlen und die durchaus 8 Jahre und noch älter werden können. Es verstehen sich sowohl reine Männchen- als auch Weibchengruppen, alternativ ein Kastrat mit einer oder mehreren Damen. Degus haben einen sehr starken Nagetrieb und stellen daher an die Unterbringung – neben der erforderlichen Käfiggröße – ganz besondere Ansprüche. Auch die Ernährung ist nicht ganz einfach, aber durchaus in einigen Belangen mit der von Kaninchen zu vergleichen.

Wie bist Du zur Deguhilfe gekommen?

Ich war schon in der Geburtsstunde der Deguhilfe Süd e.V., im August 2007, dabei. Bereits zuvor hatten bei größeren und kleineren Notfällen immer wieder Degufreunde zusammen geholfen, Schützlingen ein neues Dach über dem Kopf zu geben und Haltern zu helfen. Damals wurde vieles über mein eigenes Deguforum organisiert und der Austausch und die Hilfestellung machten mir schon immer viel Spaß. Als organisierter Verein ist das Auftreten jedoch direkt viel seriöser, was insbesondere im Umgang mit Tierheimen oder Ämtern wichtig ist, jedoch natürlich auch bei Kontakten mit Haltern. Die Deguhilfe Süd e.V. hat derzeit rund 70 Mitglieder und da wir doch sehr spezialisiert sind, freuen wir uns riesig über die dafür große Mitgliederzahl.

Wie sieht Eure Arbeit aus?

Ziel der Deguhilfe Süd e.V. ist es, Deguhaltern Hilfestellung bei allen Fragen rund um die Deguhaltung zu geben. Hierzu haben wir Infomaterial erstellt, welches in einigen Tierheimen, aber auch bei Tierärzten o.ä. ausliegt. Wir betreiben viel Aufklärungsarbeit über das Internet. Facebook hat sich hier zu einer relativ wichtigen Plattform entwickelt, auf der wir nicht nur auf Vermittlungstiere hinweisen, sondern auch Futterpflanzen vorstellen, Tipps und wichtige Hinweise rund um die Haltung geben oder auch gerne mal über den Tellerrand hinaus schauen, allgemeine Beiträge rund um den Tierschutz teilen oder veröffentlichen. Unsere Homepage halten wir immer so aktuell wie möglich, insbesondere im Vermittlungsbereich. Für Mitglieder gibt es zudem ein eigenes Forum für den internen Austausch und zur Organisation.

Zudem geben wir über unsere Pflegestellen auch vielen Degus in Not ein vorübergehendes Zuhause. Leider können wir hiermit nur einen kleinen Teil abfangen, doch wir stehen auch Tierheimen oder Haltern bei der Vermittlung zur Seite. In Tierheimen besteht häufig kaum die Möglichkeit, Degus gut oder sicher unterzubringen, da sie in manchen Regionen doch noch als „Exoten“ gelten. Daher ist hier oft Beratung oder Hilfe erforderlich. Da uns Degus, die durch den Tod der Partner alleine leben und die unter der Situation häufig sehr leiden, besonders am Herzen liegen, haben wir sogar ein extra Team, welches sich für die „einsame Deguherzen“ einsetzt.

Wo findet man Euch bzw. wie kann Kontakt zu Euch aufgenommen werden?

Wie der Name schon sagt, hat die Deguhilfe Süd e.V. ihren Schwerpunkt in Süddeutschland. Hier haben wir unsere Pflegstellen und auch die meisten Mitglieder. In den letzten Jahren kamen jedoch immer mehr Degufreunde aus anderen Regionen hinzu, so dass wir inzwischen auch aktive Mitglieder in anderen Ecken Deutschlands haben, die unsere Arbeit unterstützen. Wir beraten sehr viel online, sind aber natürlich auch telefonisch erreichbar. Auf unserer Homepage sind einige Ansprechpartner zu finden, die direkt kontaktiert werden können. Ganz allgemein erreicht man uns am besten über kontakt@deguhilfe-sued.de – wir freuen uns über Nachrichten!

Wir sind auf der Suche nach kreativen Menschen, die unseren Verein unterstützen möchten. Warum?
Der Verkauf von unseren selbtgenähten Kuschelröhren, die bei vielen Kaninchen - und anderen Tieren - sehr beliebt sind, hat lange Tradition. Damit die Röhren weiterhin verkauft werden können, suchen wir noch Unterstützung beim Nähen.
Wer also etwas Zeit und eine Nähmaschine zur Verfügung hat, darf sich gerne bei uns melden:
 kuschelroehren@kaninchenschutz.de

Selbstverständlich gibt es eine toll verständliche Anleitung und gerne auch Hilfe per Telefon oder persönlich, wenn eine unserer Näherinnen in der Nähe ist. Es gibt also keinen Grund, Angst zu haben, dass man kein Profi ist - das Nähen einer Kuschelröhre ist kein Hexenwerk, aber unglaublich wertvoll für den Verein.